Vergangene Woche hat ein Wetterphänomen Sahara-Staub bis nach Europa getragen und auch über Deutschland und eine feine Sandschicht hinterlassen. Wenn Ihr Reisemobil unter freiem Himmel steht, werden Sie höchstwahrscheinlich auch dort eine braune Staubschicht entdecken. Daher - und weil der Frühling vor der Tür steht - ist es jetzt höchste Zeit, die Außenreinigung Ihres Wohnmobils, Vans oder Wohnwagens in Angriff zu nehmen. Wir haben hilfreiche Tipps und passende Produkte für Sie zusammengefasst. Hinweis: Bitte lesen Sie vor der Außenreinigung Ihres Fahrzeugs, Vorzelts oder Markise immer auch die Empfehlungen der Hersteller.
Allgemeine Tipps für die Außenreinigung des Fahrzeugs
Der beste Weg, um Wohnmobil, Camper oder Wohnwagen von außen zu reinigen, ist die Waschanlage. Denn das Fahrzeug einfach vor dem Haus einzuseifen, ist in der Regel nicht erlaubt. Suchen Sie sich am besten eine Waschanlage mit einem Waschbereich für Selbstwascher. Das schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel vor möglichen Strafzahlungen. Sollten Sie trotzdem zu Hause waschen wollen, klären Sie unbedingt vorher mit der Gemeinde ab, ob und in welchem Umfang Sie die Außenreinigung vor der Haustür oder auf dem Grundstück erfolgen darf.
Die Nutzung von LKW-Waschanlagen wird nicht empfohlen. Hersteller warnen vor Kratzern an Lack- und Kunststofffenstern und möglichen Schäden am Dachzubehör, denn die Reinigungsmittel sind bei LKW-Waschanlagen häufig zu aggressiv und die Bürsten zu hart.
Wer das Wohnmobil, den Campervan oder den Wohnwagen also lieber selbst reinigen möchte, findet hier die wichtigsten 10 Schritte.
Außenreinigung in 10 Schritten
Grundsätzlich gilt: immer von oben nach unten putzen. Folgende Arbeitsschritte sind dabei empfehlenswert:
- Außenhaut des Fahrzeugs auf Risse untersuchen. In einem Online-Beitrag hat Promobil hat zusammengefasst, wie man Risse im GfK selbst flicken kann.
- Dach reinigen - Regenstreifen, Blütenstaub, Harz und Sahara-Staub. Das Dach des Fahrzeugs bekommt den größten Dreck ab und benötigt eine regelmäßige Pflege. Prüfen Sie vorab welche Art Dach ihr Fahrzeug hat, denn GFK-Dächer sind relativ empfindlich und sollten nicht ohne Schutz betreten werden. Hier bieten sich einfache Styroporplatten an, um Druckstellen auf dem Dach zu vermeiden.
- Gröbsten Dreck mit einem Hochdruckreiniger, Wasserschlauch oder Dampfreiniger entfernen werden. Dabei den Wasserstrahl etwas breiter und nicht zu stark einstellen, um den Lack zu schonen. Manchmal dauert es etwas bis der Schmutz sich löst. Hier ist Geduld gefragt, denn lieber reinigt man langsam und schonend, als dann am Ende Schäden am Fahrzeug zu haben. Vorsicht ist bei Lüftungsgittern von Kühlschrank und Heizung sowie Dichtungen, Dekoren und der Rückfahrkamera geboten - diese Bereiche besser aussparen. Wenn vorhanden, sollte auf den Lüftungsgittern einfach der Winterschutz montiert bleiben.
- Fahrzeug mit Putzmittel (z.B. Allzweck-Reinigungsmittel Ultimate Extreme Clean) und einer geeigneten Waschbürste einschäumen. Höhere Stellen erreicht man ideal durch den Einsatz von Autowaschbürsten mit Teleskopstiel (z.B. Autowaschbürste von Camp4). Die Reimo Camp4 Waschbürste hat bei einem aktuellen Test des Caravaning-Magazins den ersten Platz belegt (weitere Informationen hier). Nach der Reinigung mit der Waschbürste den Reiniger mit Wasser abspülen.
- Jetzt ist der grobe Schmutz beseitigt und es geht an die Feinheiten. Diese Arbeiten können auch zu Hause (Stellplatz, Garage, Carport) erledigt werden. Regenstreifen sind meist sehr hartnäckig. Hier lohnt sich der Einsatz von Spezialreiniger, die dabei helfen die unschönen Streifen zu entfernen (z.B. Regenstreifen Entferner von Yachticon).
- Damit die ganze Mühe auch nach Wochen noch sichtbar ist und sich auf lange Sicht lohnt, empfehlen wir, den Lack zu versiegeln (z.B. Premium Versiegeler von Starbrite). Damit erzielen Sie langanhaltenden Schutz und optimale Pflege in einem.
- Im nächsten Schritt steht die Reinigung der Fenster an. Für die nötige Sicherheit zunächst die Frontscheibe gründlich reinigen. Für Fenster aus Acrylglas sollte Spezialreiniger verwendet werden, denn er schont das Material. Herkömmlicher Glasreiniger macht das Material schnell blind oder kann Spannungsrisse verursachen. Professionelle Hilfe gibt es hier in zwei Schritten: Spezielle Acrylglasreiniger (z.B. Acrylglas-Reiniger von Dometic) reinigen die Fenster schonend und gründlich. Danach kann mit einer Polierpaste für Acrylglas (z.B. Xerapol Polierpaste) den kleinen Kratzern zu Leibe gerückt werden. Dabei die Paste dünn mit einem weichen Poliertuch auftragen, mit leichten, kreisförmigen Bewegungen verteilen, trocknen lassen und mit sauberem Tuch aufnehmen.
- Nun sind wir ganz unten angekommen. Die Felgen benötigen eine besondere Behandlung. Man sollte bei lackierten Felgen und Alufelgen auf keinen Fall säurehaltige oder alkalische Reiniger verwenden, da diese die Oberfläche angreifen können. Leichtmetall-Felgen können z.B. mit Felgenreiniger FelgenRein gereinigt werden.
- Nachdem nun alles schön sauber ist, sollte nun das Überprüfen von Dichtungen und Scharnieren erfolgen. Spezielle Dichtungs-Pflegemittel (z.B. Gummi-Pflegespray von Thetford halten das Material bei regelmäßiger Anwendung geschmeidig.
- Zu guter Letzt sollte auch die Reinigung von Vorzelt und/oder Markise erfolgen. Weitere Tipps hierzu im nächsten Abschnitt.
Reinigung von Vorzelten und Markisen
Teil der Außenreinigung ist auch die Reinigung der Markise und/oder des Vorzeltes. Das wird gerne vergessen, dabei hilft es die Langlebigkeit der Markise oder des Vorzeltes zu verlängern. Grundsätzlich sollte der Stoff vor dem Verstauen und Einwintern immer komplett trocken sein, um die Bildung von Schimmel zu vermeiden. Leichte Verschmutzungen lassen sich einfach mit Wasser entfernen. Ist der Schmutz hartnäckiger gibt es spezielle Reiniger, die beim Putzen helfen.
- Groben Schmutz durch Fegen oder Abwischen entfernen. Gegebenenfalls vorab mit etwas Wasser einweichen.
- Den Zelt- bzw. Markisenstoff nass abwaschen. Dafür am besten einen Zeltreiniger (z.B. Zeltreiniger von Yachticon) oder Markisen-Reiniger (z.B. Markisen-Reiniger von Yachticon) verwenden und die Markise oder das Vorzelt mit einer weichen Bürste schrubben. Danach die gereinigten Flächen gründlich mit klarem Wasser abspülen.
- Wenn im Reiniger nicht bereits Imprägniermittel enthalten war, sollte im nächsten Schritt (nachdem der Stoff getrocknet ist), der Stoff imprägniert werden. Hierfür eignet sich z.B. das Imprägnier-Konzentrat von Yachticon.
- Markisen: Die Gelenkarme, Kassette und weitere Bauteile der Markise mit einer Seifenlauge reinigen. Das Gestell kann durch einige Tropfen Öl lauffähig gehalten werden.
- Vorzelte: Zum Schluss sollten die Nähte und der Zeltstoff überprüft werden. Spezieller Nahtdichter versiegelt undichte Nähte und macht undichte Nähte wieder wasserdicht. Für Kederleisten und Reißverschlüsse gibt es Pflege-Sprays, die dafür sorgen, dass Reißverschlüsse leicht laufen und das Einziehen von Kedern leicht von der Hand geht.
Fazit
Ihr Campingbus, Wohnmobil oder Wohnwagen sollte jetzt vor Sauberkeit glänzen und (fast) wie neu aussehen. Die investierte Zeit hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, denn eine regelmäßige Pflege verlängert die Langlebigkeit und somit haben Sie länger Freude mit Ihrem Fahrzeug. Nach der Anstrengung haben Sie sich jetzt eine Pause verdient. In den kommenden Wochen werden wir Sie über weitere spannende Themen informieren:
- Reparatur & Instandhaltung
- Innenreinigung
- Ordnung & Organisation